Einen Blick Wert – Rettungssysteme [Update]

Posted on November 13th, 2007 by UIT under Allgemein.
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Fast jedem ist es schon mal passiert: “Aaargh !!! Meine Daten sind weg !!!“. Jetzt heißt es “cool bleiben“. Oftmals sind die Daten nämlich gar nicht verschwunden, sondern nur “versteckt”, und das Betriebssystem kann sie nicht mehr finden oder die Position der Daten auf der Festplatte fehlen.

Wie gelöschte Dateien physikalisch auf der Festplatte aussehen, sei hier (beispielhaft) angeführt:

Windows – Dateisystem: FAT, FAT32, NTFS: der erste Buchstabe einer wird Datei gelöscht, dadurch sieht Windows die Datei nicht mehr.

Linux/Mac – Dateisystem: (meistens) ext2, ext3 (auch reiserfs): die sog. “Inodes” (Positionsdaten einer Datei) werden gelöscht, dadurch findet Linux die Daten nicht mehr.

Bei diesen oder ähnlichen Fällen helfen Rettungssysteme. In diesem Artikel möchten ich Ihnen drei dieser Systeme kurz vorstellen, welche sich in der Praxis bewährt haben. Natürlich gibt es noch viele weitere (kommerzielle und nicht kommerzielle) Rettungssysteme, die ich aber hier nicht alle vorstellen kann.

R.I.P. (Aktuelle Version: 7.3)

Zum einen ist das sogenannte “R.I.P.” zu nennen. R.I.P. steht für “Rescue Is Possible” (aktuelle Version 7.3). RIP ist ein auf Linux basiertes Rettungssystem, welches von der CD gebootet wird. RIP gibt es in mehreren Images unterschiedlicher Größe zwischen 37 MB und 77 MB.
RIP ist jedoch nicht nur geeignet, um Linux-Filesysteme zu retten, sondern auch um Windows-Partitionen und Dateien zu wieder herzustellen. Dabei kann es nicht nur mit Linux-typischen Filesystemen umgehen, sondern auch mit FAT und NTFS. RIP ist grafisch orientiert, kann jedoch für den Profi genausogut in der Kommandozeile bedient werden.

R.I.P. ist die erste Wahl für alle Profis.

R.I.P. ist frei und kostenlos, und kann hier heruntergeladen werden.

GRML (Aktuelle Version: 2008.11)

Ein weiteres, ebenfalls auf Linux basiertes Rettungssystem ist “GRML“. GRML hat als Zielgruppe den Linux-Profi und ist für den Einsteiger weniger geeignet. GRML ausschließlich in der Kommandozeile zu bedienen. Eine grafische Oberfläche ist nicht vorhanden. Der gesparte Platz für das Grafiksystem und den notwendigen Windowmanager wurde mit weiteren Rettungs-Werkzeugen aufgefüllt. Auf 600MB tummeln sich daher allerlei Rettungs-Werkzeuge für vielfältigste Aufgaben. GRML wurde ausschließlich für die Rettung von Dateien und Partitionen entwickelt und kann daher mit allen gängigen und exotischen Filesystemen umgehen. GRML ist (da ebenfalls Linux) selbstverständlich frei und kostenlos erhältlich.

GRML ist erste Wahl für den Linux-Profi und ein unerläßliches Werkzeug! Es sollte in keiner Sammlung fehlen.

Sie können GRML hier herunterladen.

UBCD (Aktuelle Version: 5.0)

Selbstverständlich habe ich auch ein Rettungssystem für Windows-Nutzer/-Admins im Angebot: UBCD (die “Ultimate Boot CD“).

Die UBCD selbst gibt es allerdings nicht zum legalen Download. Die UBCD müssen Sie nämlich erst selber herstellen, und dafür benötigen Sie eine original Window-Installations-CD für Windows-XP. Das UBCD-Script erstellt dann unter Windows aus dieser Windows-XP-Installations-CD ein neues ISO-Image, welches dann gebrannt werden kann und alle Rettungswerkzeuge beinhaltet. (Voll umständlich, oder ?) Der Lohn der Mühe ist allerdings ein recht hochwertiges Rettungssystem, welches einfach zu bedienen ist und auch für den unerfahrenen Anwender geeignet ist. Allerdings funktioniert diese Rettungs-CD ausschließlich für Windows-Systeme (FAT, NTFS) und ist für Linux-Systeme nicht zu gebrauchen.

Die UBCD ist erste Wahl für reine Windows-Admins oder -Anwender.

Sie erhalten das Herstellungsscript “UBCDhier.

[Update]

UBCD4WIN

Mittlerweile hat sich ein weiterentwickeltes, nicht mehr auf DOS, sondern auf WindowsXP basiertes Rettungssystem aus UBCD entwickelt. Es nennt sich UBCD4WIN. Außer den bereits bekannten Tools sind noch einige Werkzeuge hinzugekommen. Auch hierbei gilt: Es ist eine Windows-Installations-CD notwendig. Wer keine Windows-CD zur Verfügung hat, kann auch eine laufzeitbeschränkte Windows-CD verwenden. Diese kann man sich bei Microsoft herunter laden. Weiterhin benötigt man das Servicepack 2. Eigene Programme können ebenfalls hinzugefügt werden.

Wem das alles zu viel Mühe ist, der kann eine fertige Rettungs-CD direkt beim Hersteller bestellen.

Sie finden alle weitere Informationen hier

Warnung: Es kann illegal sein, diese CDs ohne die Original-Windows-CD weiterzugeben. Aufgrund der lizenrechtlichen Beschränkungen seitens Microsoft kann die Verwendung dieser CD ebenfalls unter diese Beschränkungen fallen ! Fragen Sie im Zweifelsfalle bei Microsoft an !

Die Scripte “UBCD” und “UBCD4WIN” selbst sind allerdings frei und kostenlos.

Mein Tipp: Da all diese Rettungssysteme ständig weiterentwickelt werden, sind die Releasezyklen relativ kurz. Wenn Sie immer die neueste Version haben wollen, empfehlen wir, anstatt normaler CD-R , wiederbeschreibbare Datenträger (CD-RW) zu verwenden. Dies spart erhebliche Kosten.

Hans-J. Ullrich (Ullrich-IT-Consult, admin)

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